Paris – einfach anders schön, wieder und wieder
JOURNAL 2021_07.
Wir besuchen Paris viel zu selten. Sobald wir uns aber für ein paar Tage in die Stadt an der Seine begeben, dann erleben wir jedes Mal eine ganz besondere Atmosphäre. So war es auch in diesem Sommer.
Paris im Sommer – August, na und?
Mit reichlich Regen begrüßte uns die sonst so quirlige Metropole in diesem Jahr wieder einmal im tiefen Märchenschlaf. Wenig überraschend, denn im August befinden sich große Teile der Bevölkerung im lang herbeigesehnten Sommerurlaub. Dies und die Tatsache, dass es nach wie vor nur wenige Touristen vom amerikanischen und asiatischen Kontinent nach Paris verschlägt, machten unseren Aufenthalt wieder zu einem besonders intensiven wie gemütlichen Trip. Dass es – wie sonst üblich – auch in diesen Tagen erforderlich war, einen Tisch zu reservieren, lag daran, dass ein Großteil der Restaurants und Bistros geschlossen hatte. Was macht man, wenn einem der letzte Tisch vor der Nase weggeschnappt wird? Wir jedenfalls fanden ein paar Meter weiter bei Alice Pizza, in der 50 Rue de Dames im Quartier des Batignolles eine wirklich gute Quattro Formaggio – ganz pandemie-konform – zum Mitnehmen und genossen – noch ohne das Nass vom Himmel - mit Blick auf herrschaftliche Hausfassaden. Wie in anderen Metropolen Europas auch, reduziert sich das öffentliche Leben in den Sommerferienzeiten erheblich. Geschäfte und Restaurants schließen, oft ist es heiß und lediglich die Touristen sind unvermindert mit dem Besuch der Sehenswürdigkeiten beschäftigt. Soweit die Beschreibung des Augusts in all den Jahren zuvor.
Quartier des Batignolles – Unterwegs im 17. Arrondissement
Als zutreffend erwiesen sich nur die geschlossenen Geschäfte. Touristen waren wie erwähnt nur vereinzelt unterwegs, der Regen hingegen allgegenwärtig anzutreffen. Aber hey, es ist Paris, wen kümmert da der Regen. Die Gastronomen der Stadt sind erfinderisch, wenn es darum geht, ihren Gästen möglichst ganzjährig die Möglichkeit des Draußensitzens zu ermöglichen. Dies gelingt ihnen bemerkenswert gut. So verbrachten wir einen Großteil unserer Zeit im Stadtteil Batignolles mit Café-Hopping. Wir waren selbst überrascht, wie sehr uns dieser kleine Teil der großen Stadt mit seinen Bewohner:innen – selbst unter diesen erschwerten Bedingungen – zu begeistern vermöchte. Charmant – das trifft es ziemlich gut. Das Quartier des Batignolles eignet sich hervorragend zum Flanieren – auch in Gummistiefeln, die wir an einigen – stolzen – Füßen gesehen haben. Das Viertel im 17. Arrondissement war im 20. Jahrhundert Treffpunkt zahlreicher Maler und Schriftstelle, von Manet stammt ein Aquarell des Place Clichy. Wer aus einem anderen Stadtteil mit der Metro anreist, kann von hier aus seinen Spaziergang durchs Viertel beginnen. Uns haben die zahlreichen kleinen Geschäfte gefallen. Bei unserem Besuch war es ein angenehm unaufgeregter Stadtteil – wie sich das außerhalb des sommerlichen Dornröschenschlafs verhält? Nun, das werden wir ganz sicher auf einem unserer nächsten Besuche herausfinden. Paris im August? Wir können das nur empfehlen – auch ohne Gummistiefel und Friesennerz.
Das Beste kommt zum Schluss: Die Croissants!
Le meilleur vient en dernier: les croissants!
In Paris gibt es die besten Croissants der Welt, auch wenn wir es nicht beweisen können, wir schmecken es immer wieder aufs Neue. Möglich ist natürlich auch, dass wir uns das einbilden, weil die Kulisse so atemberaubend und die vendeuse en boulangerie so freundlich ist. Wahr ist jedenfalls, dass es an jeder Ecke fantastische Leckereien gibt, vom Baguette bis zum Eclair.